Recodieren

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Unter Recodieren versteht man das Umcodieren von Werten in Variablen. Dabei werden bestimmten Werten im Datensatz neue Werte zugewiesen, z.B. um Werte zusammenzufassen oder fehlerhafte Werte zu korrigieren. Die beiden Menüeinträge für "Umkodieren", "In dieselben Variablen..." und "In andere Variablen..." befinden sich im Menü "Transformieren".

Recodieren in dieselben Variablen

Beim Recodieren in dieselben Variablen werden die Werte innerhalb einer Variablen verändert. Diese Änderungen können in einem Datensatz nicht rückgängig gemacht werden.

Gefahr!

Das Recodieren in dieselben Variablen wird für Auswertungs- und Umformungszwecke niemals eingesetzt. Es kann ja sein, daß man irgendwann auf die Originaldaten zurückgreifen muß, um eine andere Art der Transformation durchzuführen. Bei der Datenbereinigung kann das Recodieren in dieselben Variablen nützlich sein, um eine große Zahl falscher Werte auf einmal zu korrigieren. Wegen möglicher Fehler darf das Verfahren aber auch dann nur angewandt werden, wenn eine Sicherungskopie des Datensatzes vorhanden ist!

Hinsichtlich der Bedienung des Programms funktioniert das Recodieren in dieselben Variablen genau so wie das im nächsten Abschnitt besprochene Recodieren in andere Variablen.

Recodieren in andere Variablen

Beim Recodieren in andere Variablen werden die alten Werte in neue Werte in einer neuen Variablen umgesetzt. Bei einer großen Zahl von Recodierungen wird ein Datensatz dadurch möglicherweise sehr groß. Man sollte sich deshalb genau aufschreiben, welche Recodierungen man unter welchen Bedingungen vorgenommen hat und die neu entstandenen Variablen sorgfältig definieren und labeln.

Variablen auswählen und neue Variablen benennen

Zuerst wählt man die Variable oder die Variablen, die man recodieren möchte, aus. In dem Beispieldatensatz für diese Darstellung sollen die Variablen SPDMNG und CDUMNG, die in fünfteiligen Skalen die Meinung zu den beiden Parteien von 1 := "sehr schlecht" bis 5 := "sehr gut" erfassen, zu dreistufigen Skalen zusammengefaßt werden.

Nachdem die Variablen ausgewählt wurden, muß ganz rechts im Fenster einen Namen für die jeweilige Zielvariable und ein Label für diese Variable ausgewählt werden. Sowohl aus dem Namen, als auch aus dem Label sollte ersichtlich sein, daß die Variable recodiert wurde.

Alte und neue Werte

Auf der Seite der Quellvariablen kann man folgende Optionen auswählen:

  • Wert. Ein einzelner Wert, z.B. die 3 aus dem Beispiel, die zur 0 werden soll.
  • Systemdefiniert fehlend. Hiermit können Missings in Zahlen umgewandelt werden, z.B. in die 9 oder die 99, die bei Inhaltsanalysen und Umfragen oft bedeuten "keine Angabe".
  • System- oder benutzerdefiniert fehlende Werte. Wie der Punkt zuvor, aber einschließlich benutzerdefiniert fehlender Werte.
  • Bereich. Mehrere nebeneinanderliegende Werte, z.B. 1 und 2 oder 1 bis 5.
  • Bereich: kleinster Wert bis...
  • Bereich: größter Wert bis...
  • Alle anderen Werte. Diesen Eintrag schreibt man oft als letzten in die Liste der Transformationen und wählt auf der rechten Seite "Alte Werte kopieren". Der Eintrag lautet dann "else -> copy", damit wird sichergestellt, daß alle Werte, die nicht umkodiert werden sollen, in die neuen Variablen unverändert übernommen werden. Man kann sie aber genau so gut alle auf einen bestimmten Wert setzen oder in "systemdefiniert fehlend" ("missing") umwandeln, wenn man einen Teil der Werte nicht mehr braucht.

Auf der Seite der Zielvariablen kann man auswählen:

  • Wert. Konkreter Wert, z.B. -1.
  • Systemdefiniert fehlend. Missing.
  • Alte Werte übernehmen. Keine Veränderung.

Es empfiehlt sich, die Liste der Änderungen, die man hinzugefügt hat, nochmals aufmerksam zu überprüfen, bevor man "Weiter" klickt. Ein Tippfehler kann beim Recodieren dramatische Folgen haben!

Bedingtes Recodieren

Wenn die alten und die neuen Werte festgelegt sind, können noch Bedingungen festgelegt werden, unter denen die Recodierung durchgeführt werden soll. Dafür können alle Variablen und dieselben Rechenoperationen verwendet werden, wie beim Fälle auswählen. Die Funktion wird benötigt, wenn Recodierungen z.B. nur für eine bestimmte Gruppe bei einem Experiment oder für einen bestimmten Zeitraum bei einer Inhaltsanalyse vorgenommen werden sollen.

Nach dem Recodieren

Nach dem Recodieren sollte das Ergebnis mit einer Häufigkeitsauszählung, ggf. auch durch einen Vergleich von Vorher- und Nachher-Ergebnissen überprüft werden. Beim Recodieren in neue Variablen müssen außerdem die Eigenschaften der Variablen, angefangen von der Spaltenbreite und der Zahl der Dezimalstellen, bis zu den Labels und den fehlenden Werten richtig eingestellt werden.